Reichsbrücke - die Instandsetzung
Vielfältige Verbesserungen für Brückenbenutzer
Wien (RK). Die Reichsbrücke gehört zu
den geschichtsträchtigsten Verkehrsbauwerken in Wien und steht spätestens seit
dem Einsturz der alten Kettenbrücke am 1.8.1976 im Interesse einer breiten Öffentlichkeit.
Die an der gleichen Stelle errichtete moderne Spannbetonkastenbrücke stellte
bei der Eröffnung im Jahr 1980 ein modernes Verkehrbauwerk mit 2x3
Fahrstreifen, 2 überdeckten Geh- und Radwegen, der U-Bahn-Linie U1 samt
Haltestelle bei der Donauinsel und einem zweizelligen Einbautenkollektor dar.
Seitdem wird die Reichsbrücke von täglich
mehr als 50.000 Fahrzeugen benützt und ist wie jedes andere Verkehrsbauwerk
auch etwas in die Jahre gekommen. Außerdem sind nicht zuletzt wegen der
rasanten Stadtentwicklung im Bereich der Donau-City sowie im Freizeitbereich
Donauinsel und Hubertusdamm die Anforderungen gestiegen. Die Stadt Wien hat
daher die Gelegenheit wahrgenommen, im Rahmen einer notwendigen Instandsetzung
der Sekundärbauteile eine umfassende Verbesserung des gesamten
Verkehrsbauwerkes durchzuführen. Die Ziele waren sehr vielfältig und konnten
auch bestmöglich umgesetzt werden. Die gesamten Bauarbeiten sind seit Juni 2003
im Gang.
Folgende Verbesserungen gibt es an der
Reichsbrücke:
In der Fahrbahnebene:
- Betoninstandsetzung, moderne Brückenabdichtung
und komplett neuer
Fahrbahnaufbau.
- Leistungsfähige Randabsicherung mit
dem von der MA29 entwickelten
Wiener Stahlleitwandsystem.
- Neue Brückenrandbalken mit modernen
Aluminium-Kunststoff
-Verkleidungen.
- Überarbeitung der alten Geländer und
fußgängersichere Ausbildung
mit vorgesetzten Glastafeln - für Veranstaltungen wie
beispielsweise den Wien-Marathon.
Errichtung von drei bequemen Haltestellen
für den Nachtbus der Wiener Linien und Zugang von der Insel.
Geh- und Radwege:
- Ersatz der 3,5 Meter breiten Geh- und
Radwege durch neue
Stahlkonstruktionen mit fast 5 Metern Nutzbreite ersetzt dies
ermöglicht die Führung eines Zwei-Richtungs-Radweges.
- Erichtung behindertengerechter Rampen
am Handelskai und am Rechten
Donaudamm
- Neubau einer zusätzlichen
Stiegenanlage und Erneuerung von 5
Stiegenanlagen.
- Herstellung einer auf Keramikpulver
basierenden
Spezialbeschichtung an den Seitenwände der Gehwege
(Brückentragwerk) zur Verbesserung der Lichtausbeute effizienten
Entfernung von Graffitis.
Das gesamte neue Wegesystem umfasst eine
Fläche von fast 10.000 m2 und ist damit etwa so groß wie vier Donaukanalbrücken.
Neues Licht:
- Die Beleuchtung der Reichsbrücke wurde
komplett erneuert. Das
bedeutet helleres Licht bei gleichzeitiger Stromeinsparung.
- Die Beleuchtungssysteme der Fahrbahn
bilden einen Teil des
architektonischen Konzeptes und wurden wieder verwendet.
- Die gesamte Wegeebene wird durch eine
eigene Beleuchtung sowie
eine zusätzlich vorgesehene reflektierende Beschichtung
verkehrssicherer und freundlicher werden. Denn besseres Licht
vermindert Angsträume.
Taktile Wegweisung:
- Die Kennung von Radweg und
Gehwegbereichen erfolgt nicht nur mit
Markierungen, sondern auch durch eine getrennte Einfärbung des
Kunstharzbelages - Radweg rot, Gehweg grau. Diese Einfärbung wurde
auch hinsichtlich der Grautöne auf die Unterscheidbarkeit durch
Sehschwache abgestimmt.
- Die Reichsbrücke erhält als erstes größeres
Brückenobjekt
zusätzlich zu den sonstigen Beschilderungen und Markierungen auch
ein taktiles Wegweisungssystem. Damit werden alle Zu- und Abgänge
auch für Blinde und Sehschwache entsprechend gekennzeichnet. Zur
Optimierung erstreckt sich diese taktile Markierung bis in den
Zugangsbereich außerhalb des Brückenobjektes.
- Nach Abschluss der Bauarbeiten wird ein
taktiler Wegweiseplan für
den Gesamtbereich Reichsbrücke erstellt und über den
Blindenverband an die entsprechende Zielgruppe verteilt werden.
Mehr Informationen finden Sie unter www.bruecken.wien.at/
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